Ich weiß nicht, wie es Ihnen mit Weihnachtskarten geht. Wir haben jedes Jahr in der Agentur eine kleine Weihnachtskartenklagemauer, vor der wir uns regelmäßig versammeln, um das kreative Niveau von 99 Prozent aller Weihnachtsgrüße zu bejammern.
„It’s the thought that counts,“ meint dann immer unser höflicher britischer Kollege Alan. Er hat natürlich recht, auf den Inhalt und den guten Willen kommt es an. Aber geht’s nicht trotzdem ein bisschen stilvoller? Gut gemeint ist ja nicht gleich gut gemacht.
Auch zunehmend beliebt: E-Mail-Weihnachtskarten
Da oben steht: Falls dieser Weihnachtsbrief nicht korrekt angezeigt wird, klicken Sie bitte hier, um Ihren persönlichen Weihnachtsgruß usw. usw. usw.
Liest kein Mensch
Als Begründung für 08/15-Weihnachtskarten höre ich häufig den Satz: „Liest doch eh keiner, wandert direkt in Ablage P.“ Denkste. Vor ein paar Tagen ruft mich ganz aufgeregt eine Kundin an, für deren Unternehmen wir eine Weihnachtskarte gestaltet haben. Ich zitiere: „Jetzt haben wir den Salat, die Leute rufen wegen der Weihnachtskarte an.“ Was war passiert? Die Weihnachtskarte enthielt die Aufforderung, ein Backrezept für Ausstecherle anzufordern. Was einige Empfänger der Karte dann tatsächlich gemacht haben. Sage noch einer, Weihnachtskarten liest kein Mensch. Warum nutzen nicht mehr Unternehmen diese kommunikative Chance zum Jahresende?
Die Weihnachtsgeschichte viral
Dank an einen netten Leser/Geschäftsfreund für diesen Tipp.
Klassisch, klar, schön
„Es begab sich aber zu der Zeit, dass ein Gebot von dem Kaiser Augustus ausging, dass alle Welt geschätzt würde. Und diese Schätzung war die aller erste und geschah zur Zeit, da Quirinius Statthalter in Syrien war. Und jedermann ging, dass er sich schätzen ließe, ein jeder in seine Stadt. Da machte sich auf auch Josef aus Galiläa, aus der Stadt Nazareth, in das jüdische Land zur Stadt Davids, die da heißt Bethlehem, weil er aus dem Hause und Geschlechte Davids war, damit er sich schätzen ließe mit Maria, seinem vertrauten Weibe; die war schwanger. Und als sie dort waren, kam die Zeit, dass sie gebären sollte. Und sie gebar ihren ersten Sohn und wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe; denn sie hatten sonst keinen Raum in der Herberge. Und es waren Hirten in derselben Gegend auf dem Felde bei den Hürden, die hüteten des Nachts ihre Herde. Und der Engel des Herrn trat zu ihnen, und die Klarheit des Herrn leuchtete um sie; und sie fürchteten sich sehr. Und der Engel sprach zu ihnen: Fürchtet euch nicht! Siehe, ich verkündige euch große Freude, die allem Volk widerfahren wird; denn euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus, der Herr, in der Stadt Davids. Und das habt zum Zeichen: ihr werdet finden das Kind in Windeln gewickelt und in einer Krippe liegen. Und alsbald war da bei dem Engel die Menge der himmlischen Heerscharen, die lobten Gott und sprachen: Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden bei den Menschen seines Wohlgefallens.“ (Lukas-Evangelium 2, 1-14)
Baden-Württemberg reagiert mit Entsetzen auf die verhehrenden Ergebnisse der Pisastudio. Nicht nur beim Hochdeutsch happert es. Auch bei den anderen Fremdsprachen und komplexen Themen der Hochfinanz schneiden die Grundschüler fürchterlich ab.
Immerhin jetzt wird reagiert. Mit einem speziell auf die Bedürfnisse der Schwaben abgestimmten Telekolleg. Der musste allerdings wegen des intellektuellen Niveaus hiesiger Fachkräfte in der Alpenrepublik produziert werden.