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Bach: Trost und Freude

Das Bachhaus in Eisenach zeigt eine der bedeutendsten Ausstellungen zu Bachs Leben

Das Bachhaus in Eisenach zeigt eine der bedeutendsten Ausstellungen zu Bachs Leben

ERMUTIGUNG NACH 200 JAHREN
(auf dem Heimweg von einem Orgelkonzert)

Zu füßen gottes, wenn
gott füße hat,

zu füßen gottes sitzt
Bach,

nicht

der magistrat von Leipzig

Reiner Kunze

Herr F. lebte bis zu seinem Tod vor ein paar Monaten im selben Pflegeheim wie meine Mutter in einer Kleinstadt am Fuß der Schwäbischen Alb. Während seines Berufslebens war er Professor für Musikwissenschaften und hat bis zu seiner Emeritierung an verschiedenen deutschen Universitäten gelehrt. Trotz seiner fortschreitenden Erkrankung machte Herr F. immer einen freundlichen und offenen Eindruck, wenn ich ihn bei meinen Besuchen im Heim getroffen habe.

Besonders haben seine Augen geleuchtet, wenn ich ihm von meinem Smartphone ein Stück von Johann Sebastian Bach vorgespielt habe. Auszüge aus den „Goldberg-Variationen“ etwa oder den Choral „Jesus bleibet meine Freude“ gespielt von Dinu Lipatti. Bach-Experten, wie Herr F. einer war, sagen, Lipattis Interpretation sei einer der schönsten.

An Herrn F. und an Dinu Lipatti musste ich sofort denken, als ich vor ein paar Wochen das Gedicht von Reiner Kunze in seinem Band „auf eigene hoffnung“ (S. Fischer Verlag, 1981) entdeckt habe. Ich bin mir ziemlich sicher, dass Herr F. und Dinu Lipatti (1917 – 1950) neben Bach zu Füßen Gottes sitzen – wenn Gott denn Füße hat.

Euch allen ein erholsames Wochenende!

NK | CK

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3 Kommentare

  1. Danke für die Musik von Bach, gespielt von Dinu Lipatti. Ich habe vor langer Zeit im Radio eine sehr berührende Sendung über ihn und Klaras Haskil gehört. Er hat ja jedes Konzert beendet mit dem Choral „Jesus bleibet meine Freude“. Traurig ist dass er so früh sterben musste. Ich werde mir den Musikbeitrag noch oft anhören.

  2. Lieber Norbert Kraas – wie wunderbar du doch Texte, Buchtipps, Musik und heute auch Persönliches uns immer wieder „zur Verfügung stellst“ … vielen Dank dafür. Isa und ich haben daran eine große Freude und bei mir stellt sich ungefragt eine „rückwärtige Inspiration“ ein: Gedanken an weitestgehend unbeschwerte jugendhaft und tugendhaft geschwängerte Diskussionen im ehemaligen „Museum“, der Szenekneipe Hechingens von 1978 – 1990!
    Alles Gute, gestern, heute, morgen …
    Rainer Bosch

  3. Unglaublich! Ich sitze in Eisenach am Marktplatz, wo ich mich in einem Café für eine bevorstehende Beerdigung stärke. Und dann dieser Musikgruß! Balsam für die Seele.
    Vielen Dank
    Inge Simon

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