Der Winter
Wenn ungesehn und nun vorüber sind die Bilder
Der Jahreszeit, so kommt des Winters Dauer,
Das Feld ist leer, die Ansicht scheinet milder,
Und Stürme wehn umher und Regenschauer.
Als wie ein Ruhetag, so ist des Jahres Ende,
Wie einer Frage Ton, daß dieser sich vollende,
Alsdann erscheint des Frühlings neues Werden,
So glänzet die Natur mit ihrer Pracht auf Erden.
d. 24 April 1849
Mit Untertänigkeit
Scardanelli
Friedrich Hölderlin
PS: Das Foto da oben wäre auch ein Motiv für die Tübinger Künstlerin Ava Smitmans, eine Spezialistin für triste, bedrohte, auch mal schmuddelige Orte und Ecken, denen sie in ihren Werken künstlerisch ein Denkmal setzt. „Orte festhalten, bevor sie verschwinden“ steht auf ihrer Homepage.