Vor einer Weile habe ich auf einer Birdwatcher-Seite im Internet von einem Birder in England gelesen, der pro Jahr fast eine Tonne Vogelfutter an die Wildvögel in seinem Garten verfüttert. Eine Tonne! Da sind wir noch weit von entfernt. Wenn es sich allerdings unter den Eichhörnchen in der Nachbarschaft weiter rumspricht, wie lecker Vogelfutter auch im Sommer schmeckt, dann wird der Verbrauch bei uns deutlich steigen, fürchte ich. Tröstlich zu wissen, dass es anderen Vogelfreunden ähnlich geht.
Auf der Homepage des Dichters und Freundes Jack Ridl bin ich auf ein Gedicht gestoßen, dass perfekt zu unserem Foto passt. Darin haben ein paar Eichhörnchen einen Auftritt am Futterspender für die Vögel: sie lenken den Erzähler von seiner morgendlichen Meditation ab. Schnell wird klar, dass dies nicht die einzige Ablenkung des Tages bleiben wird – allen Hoffnungen zum Trotz.
Wir kennen das alle. Ständig ist irgendwas: ein unerwarteter Anruf, der Hund will raus, die Nachrichten wollen gecheckt werden, das Smartphone piepst, der Nachbar wirft zur Unzeit den Rasenmäher an. So geht das manchmal den lieben langen Tag. Die ersehnte Ruhe stellt sich dann oft erst am Abend ein, wenn man sich mit einem Buch ins Bett legt – in der Hoffnung nicht nach fünf Minuten einzunicken. Das mit dem Einnicken passiert mir übrigens öfter, sehr zum Amusement meiner Frau. Aber jetzt zurück zu den Eichhörnchen im Gedicht:
Again the Squirrels
The squirrels are hanging
from the feeder meant
for the morning
arrival of grosbeaks, finches,
chickadees, the assertive
jays. The feeder clangs
dangling,
and I try to sit
zazen, feel
the startled
beat
of my silly heart
wanting to slam
the door
sending
black tails, gray tails
sailing
from their clutch
of the ebony-oiled sunflower seeds.
“Only for the birds,” I chant. “Only
for the birds,” my mantra mocking
myself, my morning, my
monotonous hope
that the day will unfold into
something other
than its inevitable
chatter, its necessary way
of forcing us
to interrupt.
I will wait for night,
for the moon’s light
draping across our eyes, for
a rainfall that mutes it all.
Poem used here with kind permission of the author.
Mehr Gedichte von Jack Ridl gibt’s auf seiner Homepage und natürlich in seinen Gedichtbänden. Den aktuellen Gedichtband haben wir hier vorgestellt. Jack Ridl liest jeden Donnerstag live um 15.00 Uhr MEZ (9 am US Eastern Time) auf seiner Facebook-Seite. Kann man auch ohne Facebook-Account anschauen.
Bis bald, passt auf euch auf!
NK | CK