Unissued Diplomas: Diplome, die nie überreicht werden
Am 23. April 2024 wurde in in der Tübinger Universitätsbibliothek eine ebenso beeindruckende wie bedrückende Ausstellung eröffnet: „Unissued Diplomas“. Zu sehen sind 40 großformatige Portraitsfotos ukrainischer junger Menschen: Studentinnen und Studenten, Schüler und Schülerinnen und Auszubildende. Sie alle vereint die Tatsache, dass sie ihre Abschlusszeugnisse nie werden entgegennehmen können – weil sie im russischen Angriffskrieg gestorben sind. Die jeweilige Geschichte der einzelnen Personen wird in zweisprachigen Textblöcken neben den Fotos erzählt.
Es sind die unterschiedlichsten Schicksale von jungen Frauen und Männern, die hier gezeigt werden und den Betrachter erschüttern. Die Ukrainerin Anna Bordunova, die bis Kriegsbeginn in Charkiw studiert hat und jetzt in Tübingen die Universität besucht, hat in einem bewegenden Vortrag anlässlich der Vernissage geschildert, wie das ist, wenn sich plötzlich das ganze Leben als Studentin ändert. Wenn Hörsäle zu Schutzräumen werden, wenn Dozenten via Zoom unter Beschuss unterrichten, wenn Bibliotheken, Seminarräume, Labore, Mensen von russischen Raketen in Schutt und Asche gelegt werden. Man kann es sich im sicheren Tübingen nicht vorstellen.
Preis der Freiheit
Das Konzept zur Ausstellung „Unissued Diplomas“ wurde 2023 in Kanada ins Leben gerufen. Ziel ist es, die Welt an den Preis zu erinnern, den die Ukrainerinnen und Ukrainer in ihrem Kampf für die Freiheit bezahlen. Die Ausstellung, so die Veranstalter,
„ehrt das Andenken an die ukrainischen Studierenden, die nie ihren Abschluss machen werden, weil sie ihr Leben durch den russischen Angriffskrieg verloren haben.“
In Tübingen wurde die Ausstellung „Unissued Diplomas“ von Team um Marichka Nadverniuk, der Tübinger Freiwilligenorganisation SonnenBlau, vom Ukrainischen Verein Tübingens sowie von der Universitätsbibliothek, dem Slavischen Seminar und dem Institut für Osteuropäische Geschichte und Landeskunde organisiert.
Die Ausstellung befindet sich im Foyer der Universitätsbibliothek in der Wilhelmsstraße 32 und kann dort während der Öffnungszeiten besichtigt werden. Die Ausstellung ist noch bis 29. Mai 2024 zu sehen.
Weitere Informationen über die Ausstellung und das Konzept gibt es auf Deutsch hier.
NK | CK
Sie starben für die Freiheit. Wir sollten ihren Tod als Vorbild und als Warnung nehmen, das zerstörerische Russland endlich ernsthaft zu bekämpfen. Russland ist kein normaler Staat, sondern dieses failed Gebilde wird von einer Mafia-Bande geführt. Alle Institutionen sind daher marode und funktionieren nur auf Befehl von oben,in reiner Willkür. Dieses Russland kann nicht entwickeln, aufbauen, andere Menschen achten, es kann nur erobern und zerstören nach dem Prinzip der verbrannten Erde. Gewalt ist sein oberstes Prinzip in allen Hinsichten. Wann wacht der Westen, diese satte,lahme Ente endlich auf? Wehe den Besiegten!!! Ich und die Menschen hier sollten nicht unter dem russischen Stiefel leben muessen.