Hälfte des Lebens
Mit gelben Birnen hänget
Und voll mit wilden Rosen
Das Land in den See,
Ihr holden Schwäne,
Und trunken von Küssen
Tunkt ihr das Haupt
Ins heilignüchterne Wasser.
Weh mir, wo nehm’ ich, wenn
Es Winter ist, die Blumen, und wo
Den Sonnenschein,
Und Schatten der Erde?
Die Mauern stehn
Sprachlos und kalt, im Winde
Klirren die Fahnen.
Dieses Gedicht, eines der berühmtesten Friedrich Hölderlins (20.3.1770 – 7.6.1843), erschien erstmals im Jahr 1804. Den Hölderlinturm kann man besichtigen, die Öffnungszeiten findet man auf der Homepage der Hölderlingesellschaft.
Weh uns, möchte man Ende 2016 Hölderlin zurufen. Woher nehmen wir, wenn unsere Welt zum Tollhaus wird, klaren Verstand, Mut, Kraft, Zuversicht und Trost?
Kommen Sie gut rüber ins neue Jahr!
Wohl dem der die reiche Ernte des Sommers
die duftenden Blumen und Kräuter
aufbewahrt in seinen Truhen und Schränken
für die dunklen und kalten Tage
als Lichtblick für die Seele