Paradoxien des Lebens
„Im Dezember schneiden die Kinder ihre Wünsche aus den Katalogen und zählen die Tage. Die Liebe irrt mit wunden Fingerknöcheln umher, bis sie vor leergekauften Regalen steht. Die Weihnachtslieder klingen aus den Lautsprechern wie die Sterbegesänge von Engeln. In den Häusern frißt man sich durch die Feiertage. Der Heiligabend nimmt einen in Sippenhaft. Niemand erlöst die Krippenfiguren, die nicht wegschauen können. Wer flüchten will, muß sich durch eines der offenen Türchen am Adventskalender zwängen.“
So schreibt der Dichter Walle Sayer, der bei Horb am Neckar lebt und dem es gelingt, bekannte Situationen einzufangen, um sie dann sprachmächtig, aber in zarten Tönen zu beschreiben. In seinen sprachspielerischen Paradoxien, so hat es Hermann Bausinger einmal beschrieben, spiegeln sich die Paradoxien unseres Lebens. Walle Sayers wunderbare Gedichte und Prosaminiaturen zu lesen, lohnt sich – nicht nur zur Weihnachtszeit!
Wir sagen Danke für Ihr / euer Interesse an unserem Reklamekasper und wünschen allen hier Frohe Weihnachten und erholsame Feiertage.
NK | CK
Buchinformation
Kohlrabenweißes: Menschenbilder, Ortsbestimmungen
Klöpfer & Meyer, Tübingen, 2001
ISBN 978-3421057105
nur noch antiquarisch erhältlich
Die aktuellen Bücher von Walle Sayer findet man in der Buchhandlung vor Ort.
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