“What do I know of man’s destiny? I could tell you more about radishes.”
Kein geringerer als Samuel Beckett (13. April 1906 – 22. Dezember 1989) hat das gesagt. Wahrscheinlich war es eine Antwort auf die Frage eines Journalisten, der von Beckett wissen wollte, was unser aller Schicksal ist. Ich gebe zu, ich habe von Beckett nicht viel gelesen. Es ist keine leichte Lektüre. Mit Rettich kenne ich mich deutlich besser aus.
Becketts Freundschaft
Was mich beeindruckt hat vor einigen Jahren, war ein Buch, das zu Becketts 100. Geburstag rauskam: „Becketts Freundschaft“. Geschrieben hat es der Franzose André Bernold, der dem 73-jährigen Beckett, den er sehr verehrte, als junger Mann begegnet ist.
Wenn er eine Tür öffnete, schienen seine Hände den ganzen Körper zu erobern: Er beugte sich vor, horchte ab; legte den Handballen auf den Türflügel; tauchte plötzlich auf, schon aufgerichtet, mit seinem fragenden Schritt, wie verblüfft, kaum Widerstand begegnet zu sein.
Beckett muss im persönlichen Umgang zugänglich, freundlich und humorvoll gewesen sein. Was doch eher erstaunlich ist, wenn man dieses schwierige Genie nur von seinen Texten, Zeitungsartikeln oder ein paar Fotos kennt. Astrid Kuhlmey hat das Buch im Deutschlandfunk vor Jahren besprochen und war auch erstaunt, wie nah André Bernold den Leser*innen Beckett bringt. Die Rezension kann man hier noch online nachlesen.
Die teils bekannten, beeindruckenden Fotos von John Minihan ergänzen dieses wirklich schön gestaltete Buch aus dem Berenberg Verlag, das man gerne zur Hand nimmt.
Buchinformation
André Bernold
Becketts Freundschaft
Mit Fotografien von John Minihan
Aus dem Französischen von Ulrich Krafft
Berenberg Verlag, Berlin
ISBN 978-3-937834-10-8
112 Seiten, Fadenheftung
Beckett …, das Schicksal des Menschen, lese ich in der Überschrift, lasse die Fragestellung auf mich einwirken und komme zu dem Ergebnis, dass wir ohne Ausnahme alle sterben müssen, wozu sich dann nur die Frage nach dem „WIE“ aufdrängt, wozu mir spontan ein paar Stichworte einfallen (Krankheiten, das Corona Virus vielleicht ??, Verkehrsunfall, Mord, Altersschwäche oder was einem noch alles dazu einfällt), während die Religionen der Welt durchaus interessantere Alternativen parat haben, die mir jedoch nicht wirklich plausibel erscheinen, weil der Blick ins Universum uns irgendwie lehrt, dass alles nur auf dem Faktor Zeit basiert, was man bei jedem Spaziergang über den Friedhof eigentlich nachvollziehen kann … Eigentlich … Zum Thema Rettich ist die Sachlage schon etwas eindeutiger. Immerhin auch irgendwie ein Lebewesen, dass sich jedoch nicht wehren kann, das -aus dem Boden gezogen (was vielleicht einem Mord gleichkommt ???)- z.B. in einem bayerischen Biergarten zunächst auf die Speisekarte und dann in den Magen eines Gates schafft, bis dieser es dann nach dem Verdauungsvorgang … sie verstehen was ich meine. Was also könnte das menschliche Schicksal sein ??? Verbrannt werden oder die andere Variante im Sarg in Mutter Erde, um dann für andere Lebewesen als Leckerbissen ratzfatz bis auf die Knochen abgenagt zu werden. Gut, ich habe das Geheimnis der Seele noch nicht wirklich verinnerlicht, was immerhin für eine Variante gut sein könnte …
Beckett, ich gebe zu, mich jetzt um dieses Thema gewunden zu haben, weil mir noch kein Beckett untergekommen ist und in der Liste der in unserer Behausung zu findenden Bücher der Beckett ein Fremder geblieben ist, der sich neben einem kompletten „Karl May“ und unzähligen Perry Rhodans wahrscheinlich fehl am Platz fühlen würde, es der Beckett somit noch nicht geschafft hat im Bestand der Bücher ein gewichtiges Wort mitzusprechen. Also frage ich beiläufig die Gattin, ob ihr zu „Beckett“ spontan etwas einfallen würde …. „Warten auf Godot“ saust es mir um die Ohren, „haben wir in der Schule durchgenommen“, womit der Sachverhalt eindeutig ist, wo die Dumpfbacken abhängen und die Intelligenzler einen Erfolg nach dem anderen feiern. Fast will mir ein Hesse einfallen (Narziss und Goldmund), das ich -glaube ich wenigstens- als Schüler im Theater gesehen haben könnte, aber wieder vergessen habe, um was es dabei ging, es also besser ist, sich nicht weiter in die Nesseln zu setzen. Bleibt allein der Rettich, den wir vorgestern zusammen mit anderen Gemüsen als Beilag zu einem Schafskäse verputzt haben, was aber jetzt auch keinen mehr hinterm Ofen hervor locken wird. Immerhin bleibt mir das Schicksal treu, sich besser nicht zu etwas recht schicksalhaft zu äußern, von dem man eigentlich keine Ahnung hat, während vielleicht andere wieder die Chance mit dem Corona Ungeheuer geahnt haben und auf sinkende Aktienkurse gesetzt haben … Der Rettich möge es mir verzeihen, dass ich ihn mit Behagen gekauft habe und Beckett will ich soufflieren, mich bei Gelegenheit mal in der Bücherei im Nachbarort schlau zu machen …