Lotuseffekt
Schon mal vom Lotuseffekt gehört? Nein? Wann waren Sie zum letzten Mal mit Ihrem Auto in der Waschanlage? Lotuswäsche gibt es bei der Waschanlage meines Vertrauens als extra Programm. Bei der Recherche für diesen Beitrag ist mir klar geworden, warum das so heißt. Die Oberflächenexperten hier wissen natürlich, was Sache ist. Ich will’s kurz machen: Als Lotuseffekt bezeichnet man die geringe Benetzbarkeit einer Oberfläche. Will heißen: Wasser perlt von der Oberfläche in Tropfen ab und nimmt praktischerweise gleich die Schmutzpartikel mit. Wissenschaftlich wurde der Lotuseffekt in den 1970er Jahren entdeckt, heute wird dieser Effekt technisch produziert und genutzt. Zum Beispiel für Funktionstextilien, Gebäudefassaden, Brillengläser und eben auch Waschanlagen.
Schönheit aus dreckigem Grund
In Asien ist der Lotuseffekt seit über 2000 Jahren bekannt. Weshalb die Lotosblume (Familie der Nelumbonaceae) sowohl im Buddhismus als auch im Hinduismus als Symbol für Reinheit, Schöpferkraft und Erleuchtung gilt. In China steht die Lotosblüte für eine gute Ehe, die rote Variante gilt zudem als erotisches Symbol. In Japan wird besonders die Fähigkeit der Lotosblume hervorgehoben, die pure Schönheit aus schlammigem Grund hervorzubringen.
Lotoseffekt
Ich habe aber noch einen ganz anderen Effekt beobachtet, nicht den Lotus-, sondern den Lotoseffekt. An mir selbst, als ich letzten Samstag die Lotosblüte (Nelumbo nucifera) bei den Staudenmädchen der Gärtnerei Erika Jantzen fotografiert habe: Es beruhigt ungemein, sich mal eine Weile mit nichts anderem zu beschäftigen als mit einem schönen, natürlichen Gegenstand.
Die zweite Blüte ist übrigens dieser Tage dran. Wenn Sie also nichts vorhaben, wie wäre es mit Lotosblüten-Hanami in Tübingen?!