Schlechte Werbung, schlechtes Karma
Immer, wenn irgendwo auf der Welt eine schlechte Anzeige gemacht wird, passiert woanders auch etwas Schlechtes. Das ist wie Karma, sagen die Leute vom Eagle Awards. Ein ziemlich beängstigender Gedanke, finden Sie nicht?
Der Eagle Awards ist ein renommierter Anzeigenwettbewerb, den die unabhängigen Zeitungen Südafrikas jährlich veranstalten. Von einer internationalen Jury werden die besten Zeitungsanzeigen des Jahres prämiert. Die Anzeigenkampagne zur Bewerbung des Eagle Award hat die Agentur King James aus Cape Town entwickelt. Das Motto des Eagle Awards (Karma, siehe oben) wurde exzellent in Bild und Text umgesetzt.
Besonders gelungen finde ich übrigens das Einhorn-Motiv. Das Einhorn gilt bekanntlich als das edelste aller Fabeltiere und steht für das Gute. Stirbt also mal wieder ein Einhorn wegen einer schlechten Anzeige, dann stirbt ein bißchen auch das Gute, die Phantasie, der Mut und das Schöne.
Welche Anzeigen finden Sie besonders schlimm? Schreiben Sie mir, und lassen Sie uns gemeinsam dafür sorgen, dass sich weniger Hasen vor Züge werfen müssen.
Ich wünsche Ihnen einen schönen Tag.
Norbert Kraas
P.S.
Mit intelligenter Werbung die FIFA ausgekontert
King James ist übrigens die Werbeagentur, über deren Werbung für die südafrikanische Fluglinie Kulula sich die FIFA so furchtbar aufgeregt hat. Die FIFA hat ja in Südafrika den Finger auf allem drauf gehabt, was nur im entferntesten mit Geld verdienen zu tun hatte. Kulula durfte sich also auf keinen Fall als offizielle Fluglinie während der Fußball-WM bezeichnen. King James hat dieses Problem mit Intelligenz und Witz sehr gut gelöst. Mal ganz abgesehen von der vielen positiven Berichterstattung über die Kampagne.
> Welche Anzeigen finden Sie besonders schlimm?
Ganz klar: die Falke-Werbung mit den rosa Männersocken. Und alle Anzeigen und Spots für Waschmittel.
sehr guter Artikel! Danke.
Besonder schlimm?
Alle Stuttgarter „Club“ Flyer mit Mega-Brüsten, Mega-Drinks und Bubbleschrift.
WAS WÄRE OSTERN OHNE KINDER
Ich finde diesen Slogan Pietätlos und einen schlag mit der Faust in das Gesicht all derer, die keine Kinder bekommen können, bzw. was noch schlimmer ist, Eltern die ihre Kinder, auf welche art auch immer, verloren haben.
Danke den Kommentar. Was wäre die Welt ohne Ferrero? Auf keinen Fall ärmer, und es würden uns solche blöden Slogans erspart bleiben. Ein Konzern, der schon mal versucht hat, das Wort „Kinder“ für sich patentrechtlich zu reklamieren ist größenwahnsinnig.