„Der Michael Jackson,“ offenbarte uns dieser Tage unser Sohn Henry beim Frühstück mit ganz ernster Miene, „der Michael Jackson hat zu viele Dosen gegessen.“ Henry ist fünf und auf die Frage, woher es das wüsste, kam ein klares, unmissverständliches „Kevin“ aus einem marmeladenverschmierten Mund. Henry meinte übrigens keine Steckdosen, sondern Blechdosen. Nun lesen wir ja derzeit, dass Michael Jackson neben vielen anderen schlimmen psychischen und physischen Leiden womöglich auch von der Weissfleckenkrankheit befallen war. Von Weißblech habe ich allerdings noch nichts gehört.
Der Weisse Neger Wumbaba
Für mich und meine Frau war das mal wieder ein klarer Fall für den Weißen Neger Wumbaba, den der großartige Axel Hacke ebenso großartig literarisch verewigt hat. Lesen Sie das Buch „Der Weiße Neger Wumbaba“, Sie werden Tränen lachen. Also, Der Weiße Neger Wumbaba kommt nämlich immer dann ins Spiel, wenn im kommunikativen Prozess Sender und Empfänger nicht so richtig klar kommen miteinander. (Bildnachweis: www.axelhacke.de)
Rein finden und raus finden
Ein Beispiel aus der Werbung, von dem Sie vielleicht schon mal gehört oder gelesen haben: Eine große Parfümeriekette sagt „Come in and find out“, ein noch größere Teil der Verbraucher versteht – na was wohl: „Komm rein und finde raus“. Bei diesem englischen Slogan wurde mal wieder „zielgruppenadäquat“ ganze Arbeit geleistet.
Nicht jeder Tiger darf auch einer sein
Ein ganz anderer Fall, nämlich eine ziemlich lustige Bedeutungsverschiebung, liegt beim Ex-Slogan der Unternehmensberatung Accenture vor. Die haben ja immer mit Tiger Woods geworben und dazu „Go on be a Tiger“ getextet. Nachdem das Golfgenie nun wegen manischer Sexsucht in klinischer Behandlung war oder ist, wollte Accenture mit dieser Art von Tiger nichts mehr zu tun haben. Man setzt dort jetzt auf Frösche, Fische und dergleichen. Kann man nachvollziehen. Obwohl, am 14.2. begann in China das Jahr des Tigers, und was kommt dort nicht alles zur sehnlichst erhofften Potenzsteigerung in den Wok. Vielleicht sogar ein paar Dosen.
Fasnetsgrüße aus Tübingen.
Wumbaba von Axel Hacke kannte ich noch nicht, super!
Zu „come in and finde out“ passt dieser Blogeintrag:
http://blog.ueber-setzen.com/?p=217