Ehmals und jetzt
In jüngeren Tagen war ich des Morgens froh,
Des Abends weint ich; jetzt, da ich älter bin,
Beginn ich zweifelnd meinen Tag, doch
Heilig und heiter ist mir sein Ende.
Dieses Gedicht von Friedrich Hölderlin entstand vermutlich im Jahr 1799. Hier kann man es in der Stuttgarter Ausgabe von 1826 sehen.
„Hölderlin ist Wir und die Gegenwelt, er ist das Fremde und die Heimat, die Sehnsucht und die Herkunft.“
Das schrieb die Historikerin Hedwig Richter am 20. März 2020 in der Wochenzeitung DIE ZEIT in einem Beitrag zum 250. Geburstag des Dichters, und sie bescheinigt Hölderlin die Fähigkeit zur „Stärkung unserer kleinmütigen Seelen“. Ja, Stärkung können wir gut gebrauchen, schließlich trümmert und wankt es gerade, wohin man blickt, um es mit Hölderlin zu sagen.
NK | CK