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Eigentore in der Kommunikation

Schmierige Kommunikation
Beyond petroleum. Mit diesem griffigen, zukunftsweisenden Slogan versuchte sich BP seit Jahren mit einer enorm teuren Kommunikationskampagne ein grünes Image zu verpassen. Greenwashing heißt das unter Marketing- und PR-Leuten. Dabei war das Umsatz-Geschäft mit erneuerbaren Energien für BP immer nur „peanuts“. Die grüne Kampagne, die das Ganze vermarkten sollte, ließ sich BP jedoch mehr als 150 Mio. US-Dollar kosten, so schätzen Experten. Sie erweist sich jetzt als reiner PR-Gag ohne Fundament. (siehe auch Deutschlandfunk) Kommunikation derart betrieben bringt nicht nur Industrieunternehmen, sondern auch unsere Kommunikationsbranche in Verruf.

Beyond Petrol. Greenwashing at its best. Quelle: http://www.onlinebp.de

Aber wahrscheinlich verdienen sich die Kommunikationsprofis der „Grünen Story“ jetzt mit der Krisen-PR von BP, nein keine ölige Nase, sondern eine goldene. Geschätzte 50 Mio. US-Dollar hat BP bis jetzt in PR-Maßnahmen (Anzeigen, TV etc.) rund um die kaum fassbare Katastrophe im Golf von Mexiko gesteckt. 10 Mio. haben bisher die Fischer und Kleinunternehmer bekommen, für deren Existenzgrundlage es bereits fünf nach zwölf ist.

Schmierentheater ohne Ende. BP im Golf. (Quelle: www.huffingtonpost.com)

Schmierentheater ohne Ende. BP im Golf. (Quelle: www.huffingtonpost.com)

Echt bleiben statt Schmierentheater
Mal ehrlich, die schöne grüne Kampagne von BP war doch blanker Schwachsinn, weil sie am Kerngeschäft des Öl-Multis komplett vorbeiging und jetzt als Bumerang voll zurückschlägt. Tolle Kommunikationsarbeit, oder?

Authentisch bleiben, Haltung zeigen und eine konsequente Linie beibehalten, statt lauwarmem Blabla. Gerne auf unterhaltsame, ironische Art und mit Augenzwinkern. Darauf kommt es für mich in der Unternehmenskommunikation an. Das bringt mich zum nächsten Beispiel und zu der Frage, was uns die Edelmarke Louis Vuitton mit dem wahnsinnigen Genie Maradona sagen will?

Öliger Typ
Pünktlich zur Fußball-WM hat die Luxusmarke Louis Vuitton eine neue Imagekampagne gestartet, die mir heute Morgen in der SZ auffiel. Wir sehen Pelé, Zidane und den Castro-Intimus Maradona am Tischkicker. Headline: „Drei außergewöhnliche Lebenswege. Ein legendäres Spiel.“

Die Hand Gottes in der aktuellen Vuitton-Kampagne. (Quelle: horizont.net)Die Hand Gottes. Quelle: www.horizont.net

Keine Frage, alle drei begnadete Kicker und außergewöhnliche Typen. Vor allem der ölige Maradona, der mit seiner Alkohol-, Drogen-, Fress- und Großmannssucht eine Herausforderung für jeden Therapeuten wäre. Selbst der Máximo Líder konnte ihn schließlich nicht nachhaltig auf den rechten Weg bringen. Der größte Gegner der Argentinier bei der WM sei der eigene Trainer, schreiben die Gazetten unisono. Ob Maradona als Vorbild taugt, daran darf gezweifelt werden. Ich hätte ihn für dieses Shooting nicht gecastet.

Wen hätten Sie als dritten Mann statt Maradona in der Anzeige aufgestellt?

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5 Kommentare

  1. Steffi Jones.
    Weltstar im Frauenfussball, grosser Sympatieträger, farbig, gutaussehend und mit wirklich schwierigem Lebensweg.
    Ausserdem hätte sie gegen die andern Jungs im Kicker gewonnen (o:

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