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Alles für lau oder pitchen Frisöre?

Should I work for free? Ein Flowchart von Jessica Hische. Quelle: www.jessicahische.com/

Should I work for free? Ein Flowchart von Jessica Hische. Quelle: www.jessicahische.com/

Neulich auf der Schwäbischen Alb
„Also, Herr Kraas, Sie wissen ja, wir sind ein kleines mittelständisches Unternehmen, könnten Sie da nicht, nein es muss nicht aufwendig sein, ein paar Skizzen nur, ja wie Sie sich halt unseren Auftritt, man sagt ja Positionierung heute, gell, vorstellen, aber bitte, nicht zu viel Arbeit reinstecken, ein Wettbewerbshonorar?, nein, Sie wissen ja, wir sind ein kleines mittelständisches Unternehmen, und überhaupt, ach so, wir haben da noch 10-12 Wettbewerber von Ihnen angefragt, und die wollen alle durch die Bank mit großer Begeisterung umsonst unseren neuen Auftritt, ja, wirklich nur ein paar Skizzen, im Ansatz entwickeln, und Sie wissen ja, wenn wir zusammenkommen, da haben wir beide viele Jahre was davon, Potential ohne Ende, wir rollen den Weltmarkt richtig auf, und wenn wir uns mal für einen Partner entschieden haben, dann sind wir treu, denn Sie wissen ja, wir sind ein kleines, mittelständisches Unternehmen.“

Eine Wettbewerbspräsentation beim Frisör?
Nein, das was da oben steht, entspringt nicht meiner Phantasie. Das hab‘ ich vor ein paar Wochen erlebt. Ich hab dankend abgelehnt. Vielleicht kennen Sie ja so was auch? Dieses Gelaber und Rumgedruckse, nur weil mal wieder jemand meint, für lau Ideen sammeln zu können. Würde man so mit seinem Bäcker reden oder mit seinem Frisör? Eben.

Should I work for free? Für lau arbeiten?
Diese Frage hat sich auch die Typographin und Illustratorin Jessica Hische aus Brooklyn gestellt. Die Antwort darauf gibt sie in ihrem Blog in einem ganz wunderbaren Flowchart, das man sich hier in groß anschauen kann.

I would prefer not to
Bleibt noch die Frage, wie man auf so was am besten reagiert. „I would prefer not to“, lässt Melville seinen Bartleby sagen. Auf Deutsch: „Ich möchte lieber nicht.“

Noch andere gute Antworten?

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1 Kommentar

  1. ja, sehr treffend der artikel. absolut real und absolut traurig, wenn man es genau nimmt. einen reiseveranstalter (der gerade ganz neu und ganz groß durchstarten möchte) habe ich dann gefragt, ob ich ebenfalls drei hotels für je eine woche ausprobieren dürfte und nur das bezahlen müsste, was mir am besten gefallen hat….wenn überhaupt, denn eigentlich suche ich ja ein hotel für nächstes jahr. jetzt möchte ich erstmal nur testen. siehe auch: http://blog.wildefreunde.de/susanne-schmitz/pitch-dich-arm/

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