Demenz
Demenz, in welcher Form auch immer sie sich manifestiert, ist eine furchtbare Krankheit – für die Betroffenen und für die Angehörigen. In Deutschland sind aktuell rund 1,8 Millionen Menschen an einer Form von Demenz erkrankt. 60 Prozent aller Demenzkranken leiden an der Alzheimer-Demenz. Die vaskuläre Demenz, die auf Durchblutungsstörungen des Gehirns zurückgeführt wird, ist die zweithäufigste Form.
Benannt ist die Krankheit nach Alois Alzheimer (14.6.1864 – 19.12.1915), der die Nervenkrankheit erstmals am 3. November 1906 in Tübingen bei einer Fachtagung vorgestellt hat. Alois Alzheimer hat 1886/87 auch kurz in Tübingen studiert. Eine Gedenktafel in der Hafengasse erinnert an den Arzt, der 1915 im Alter von nur 51 Jahren starb, vier Jahre nachdem erstmals der Begriff „Alzheimersche Krankheit“ von Alzheimers Vorgesetztem, Dr. Emil Kraeplin, erwähnt wurde.
Auch wenn immer wieder mit neuen Medikamenten-Studien Hoffnungen aufkeimen, ist die Krankheit bis heute nicht heilbar; auch die Ursachen sind längst nicht komplett erforscht. Klar ist, dass zu wenig Geld in die Alzheimer-Forschung investiert wird, und dass die Krankheit alle Beteiligten (Patienten, Angehörige, Pflegepersonal) vor große Herausforderungen stellt. Und evident ist auch, dass das Problem nicht geringer werden wird, und dass wir als Gesellschaft nicht ausreichend darauf vorbereitet sind.
Wenn Erinnerungen wie Blätter fallen
Jedes Jahr im September ist der Internationale Alzheimer-Monat; Welt-Alzheimer-Tag ist der 21. September. Ziel solcher Aktionen ist es, die weltweite Aufmerksamkeit zumindest für einen Tag lang auf diese Krankheit zu lenken. Ich bin im letzten Jahr im Zuge einer Recherche auf Twitter/X auf ein Gedicht gestoßen, dass mich sofort angesprochen und sehr berührt hat. Der Autor ist Tony Husband, ein leider letztes Jahr verstorbener, berühmter englischer Karikaturist, dessen Vater an Alzheimer erkrankt war. Einen Nachruf auf Tony Husband kann man im Guardian lesen.
Das Gedicht beschreibt, aus der Sohn des Patienten, eine Situation, die wohl die meisten Angehörigen von Demenz-Patienten kennen.
A POEM FOR ALZHEIMERS MONTH (September)
As memories fall like autumn leaves
from even the mightiest of the trees
I think I know who you may be
and why you mean so much to me
So in my mind I try to stir
thought of what we once were
and yes we were, I think I know,
that in my arms I watched you grow
my boy, of course, it’s you!
memories may fade
but love … is true
Schönes Wochenende!
NK | CK
Information
Deutsche Alzheimer Gesellschaft
Nationale Demenzstrategie
Alzheimer Forschung Initiative
Alzheimer Selbsthilfe-Gruppen